Tierkrankenversicherung, lohnt sich das, und wenn ja welche?

Ist eine häufig an mich gestellte Frage von Kunden. Die Werbeversprechen und Vergleiche auf Seiten von Tierkrankenversicherung en haben all diese Kunden sicher selbst gelesen. Deshalb möchte ich euch hier meine ganz persönliche Sicht zu diesem Thema schildern.

Ob sich eine Hundekranken- oder OP-Versicherung für einen persönlich „lohnt“, hängt von vielen Faktoren ab. Ganz insgesamt muss man natürlich sagen, dass keine Versicherung für jeden Nutzer in finanzieller Hinsicht am Ende ein Plus bedeuten kann. Sonst wär der Versicherungsanbieter ganz schnell pleite. Bei jeder Versicherung müssen insgesamt mehr Leute Geld eingezahlt haben, als sie am Ende heraus gekriegt haben.

Trotzdem habe ich meine beiden Hunde von Anfang an versichert. Immer gibt es grundsätzlich 2 Varianten: Die sogenannten Tierkrankenversicherungen übernehmen prinzipiell jeden Tierarztbesuch. Und auch Medikamente, allgemeine Untersuchungen wie ein MRT etc. Die reinen OP-Versicherungen leisten nur dann, wenn Untersuchungen und Kosten im Zusammenhang mit einer richtigen Operation stehen. D.h. einem medizinischen Eingriff beim Hund in Narkose.

Meine Meinung:

Ich persönlich empfehle mindestens eine Hunde-OP-Versicherung. Besser eine Komplettkrankenversicherung. Auf jeden Fall immer dann, wenn man selbst eben nicht einfach mal so einige tausend Euro auf dem Konto herumliegen hat. Und so im im Notfall teure Tierarztkosten nicht einfach mal so bezahlen könnte.

Ich weiß, dass gerade für Geringverdiener die jährlichen Kosten von ca. 400 – 600 € viel Geld sind. Doch besonders dann erlebe ich auch oft verzweifelte Kunden. Sie lieben ihre Tiere über alles lieben, aber nicht das Geld für notwendige Behandlungen haben.

Als ich meine Happy aufgenommen habe, war ich selbst gerade noch Azubine mit entsprechend knappen Budget. Als Lucky kam hatte ich mich grad selbstständig gemacht und noch kaum Einnahmen. Aber selbst wenns gut läuft, kann im Leben immer etwas passieren, was einen selbst in finanzielle Schwierigkeiten bringt. Auch in der jetzigen Krise mit sehr geringen Einnahmen gibt es mir persönlich sehr viel Sicherheit. Zu wissen, dass ich meinen Hunden in jedem Fall die bestmögliche medizinische Versorgung zukommen lassen könnte. Da sie gut versichert sind und ich monatlich in kleinen Raten zahlen kann.

 

Diesen Grundgedanken sollte man für sich persönlich also zuerst abwägen. Wieviel Sicherheit in dieser Hinsicht möchte man für seine Tiere?

Meine Hunde sind beide bei der Agila versichert, und viele meiner Kundenhunde auch. Deshalb kann ich nur über diese Versicherung aus persönlichen Erfahrungen berichten. Meine Happy hat seit nun schon 10 Jahren den Exklusiv-Krankenschutz. Mein Lucky seit 6 Jahren „nur“ die OP-Versicherung, weil ich damals dann schon sehr viel selbst behandelt habe als Tierheilpraktikerin. Beide zusammen kosten mich knapp 1000 € im Jahr.

 

Und hat es sich „gelohnt“ diese Tierkrankenversicherung?

Ich für mich kann diese Frage durchaus mit „Ja“ beantworten, da meine Happy ja mit vielen Krankheiten und leider auch OP´s belastet wurde. Für Sie hat die Agila bis heute über 9800 € anstandslos gezahlt und uns auch nie gekündigt. Da Lucky dagegen nur extrem selten etwas hat, und ich inzwischen beide Hunde nahezu vollständig selbst behandeln kann, hat sich das inzwischen wieder etwas relativiert.

Trotzdem fühle ich mich so sicherer. Denn ich würde es mir nie verzeihen, meine Hunde bei Bedarf nicht allerbestens versorgen lassen zu können. Und ich nutze die Versicherung dennoch, indem ich jährlich dann zum Ende des Versicherungsjahres eine vollständige Alters-Vorsorgeuntersuchung machen lasse. Mit Blutbild und geriatrischem Profil, Ultraschall des Bauchraumes etc.

Zur Agila kann ich zusammenfassend sagen, dass ich ihre Zahlungsmoral für eine Versicherung stets einwandfrei erlebt, und sie schon oft weiterempfohlen habe.

Abrechnung direkt mit dem Tierarzt?

Wichtig für jeden Versicherungsinteressenten zu wissen ist, dass es bei Tierkrankenversicherungen nicht wie bei unserer eigenen gesetzlichen Krankenversicherung ist. In der Regel muss man als Tierbesitzer die Kosten für Behandlungen erstmal vorstrecken. Und sich dann das Geld privat von der Tierkrankenversicherung wiederholen. Dies liegt einfach daran, dass doch noch nicht so viele Tiere krankenversichert sind. Und es jedem Tierarzt und Therapeuten selbst überlassen ist, ob er die Direktabrechnung mit einer Versicherung akzeptiert. Insofern sind die meisten Tierärzte sehr skeptisch und haben wenig Erfahrung damit, und lehnen dies ab.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Agila in den letzten 10 Jahren stets sehr schnell gezahlt hat. Vom Tierarzt heimgekommen, die Rechnung direkt per Handyfoto oder Scan per Mail fix an die Versicherung geschickt. Binnen spätestens 5 Tagen war das Geld auf meinem Konto. Insofern habe ich persönlich bisher im Notfall immer Jemanden gefunden, der mir das benötigte Geld notfalls geliehen hat.

Es gibt zum Glück aber immer mehr Tierärzte, welche durch Kunden positive Erfahrungen mit Tierkrankenversicherungen gemacht haben. Und deshalb die Direktabrechnung ohne Vorauszahlung des Kunden akzeptieren. Dr. Rosin in Berlin macht dies für seine Goldakupunktur schon seit über 10 Jahren. Manch Kunde konnte bei einem guten Verhältnis auch seinen persönlichen Haustierarzt schon davon überzeugen. Bei planbaren Eingriffen lohnt es sich also durchaus, bei Bedarf und gleichzeitiger Finanznot auf die Suche nach einem dafür offenen Tierarzt zu gehen.

Ein großer Pluspunkt und der Grund, warum ich selbst mich damals als Laie für die Agila entschieden habe war, dass diese auch Kosten für Behandlungen wie die Goldakupunktur trägt. Und auch für Hundephysiotherapie zahlt. Durch meine eigenen positiven Erfahrungen rechne ich als Therapeutin inzwischen bei Kundenwunsch auch direkt mit der Versicherung ab. So müssen meine Physiotherapiekunden nicht selbst in Vorkasse gehen, wenn ihr Hund versichert ist.

 

Hier noch einige allgemeine Tipps zur Auswahl:

Wichtig ist, dass ihr eine Tierkrankenversicherung möglichst VOR eventuellen chronischen Diagnosen abschließt, damit dann nicht gerade die Erkrankungen eures Hundes von der Versicherung ausgeschlossen werden

Ansonsten lest euch gut das Kleingedruckte der Verträge durch und vergleicht. Ererbte Krankheiten sind für manche Rassen oft ausgeschlossen, wie z. B. verlängertes Gaumensegel für französische Bulldoggen. Je nach Rasse eures Hundes kann für euch konkret eine bestimmte Tierkrankenversicherung vorteilhafter sein als eine Andere. Wenn die für eure Hunderasse häufigsten Erkrankungen bei einer Versicherung enthalten sind, und bei einer Anderen nicht. Künstliche Gelenke wie bei HD sind bei nahezu allen Tierkrankenversicherungen vertraglich ausgeschlossen, auch bei der Agila. Dafür übernimmt diese aber viele andere Therapiemöglichkeiten bei HD, wie Goldakupunktur, Physiotherapie,…

Ich hoffe, ich kann euch bei eurer Überlegung hiermit ein wenig Entscheidungshilfe geben.

 

Bei Fragen, Wünschen oder Anregungen schreibt mir gern eine Mail an info@zauberhun.de oder mich einfach auf Facebook direkt an.

Liebe Grüsse, eure Vivien und die Zauberhunde

 

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