Fett gilt in unserer eigenen Ernährung ziemlich verpönt. Und auch beim Hundefutter achten viele Hundebesitzer auf einen geringen Fettgehalt. Aber Fett ist nicht gleich Fett. Je nach chemischem Aufbau gibt es gute Fette in der Hundeernährung.
Welche außer reiner Energie kaum weitere positive Wirkung auf die Gesundheit haben. Und andere Fette, welche sogar entzündungshemmend und sehr gesund sind. Und Energie wird für alle Lebensfunktionen gebraucht: Herzschlag, Atmung, Verdauung, Bewegung …
Eine Mindestmenge von 5 % Fett in jeder Futterration ist lebensnotwendig
Denn die Außenhülle, die sogenannte Membran, absolut jeder Zelle im Körper braucht Fette als Bausteine. Außerdem braucht der Körper Fett zum Transport fettlöslicher Vitamine und essentielle Fette für viele weitere Funktionen. Eine komplett fettfreie Ernährung ist somit nicht möglich, egal ob euer Hund dünn oder zu dick ist.
Verdauung bedeutet, dass die Nahrung in winzige Nährstoffe zerlegt wird, welche dann im Körper an den Ort gebracht werden, wo sie benötigt werden. Eiweiß wird zerlegt in Aminosäuren, welche der Zellerneuerung dienen. D.h. für alte oder geschädigte Zellen Ersatz herstellen sollen, z. B. neue Hautzellen, Haare, Organzellen…
Kohlenhydrate fördern zerlegt als Rohfaser die Darmperistaltik und dienen guten Darmbakterien als Nahrung. Denn besonders Dickdarmbakterien lieben Pflanzenfasern.
Fett wird zerlegt in die einzelnen Fettsäuren und ist DER Haupt-Energielieferant. Und wichtig für Wachstum, Heilung, den Transport fettlöslicher Vitamine, Augen‐ und Nerventätigkeit.
Außerdem dient Fett natürlich auch als Energiespeicher. Dies führt in unserer modernen Gesellschaft mit einer täglichen Energieüberversorgung oft zu unerwünschten Fettpölsterchen bei Hund (und Mensch).
Gute Fette in der Hundeernährung: Omega-3-Fettsäuren
Alpha-Linolensäure ist die Vorstufe der 2 sehr wichtigen entzündungs- und altershemmenden sowie leistungsstärkenden Omega-3-Fettsäuren „EPA“ und „DHA“. (= Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure). Mit ausreichend EPA und DHA in der Ernährung leistet man einen bedeutenden Beitrag gegen jede Form von Entzündungen und Allergien. Außerdem fördert es die Denkleistung durch bessere Gehirndurchblutung. EPA und DHA wirken Herz- und Nierenschonend, senken das Tumorrisiko. Und sind Bestandteil der grauen Hirnsubstanz sind entscheidend für Nerven und Augen.
Viele Hundehalter kennen den Tipp, ihrem Hund regelmäßig Leinöl zu füttern. Dies wird empfohlen, weil Leinöl viel Alpha-Linolensäure enthält. Leider ist dieser Tipp für Hunde nur theoretisch hilfreich. Denn der Hund (und die Katze) als Fleischfresser können die Alpha-Linolensäure aus Pflanzenöl NICHT in die guten Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA umwandeln! Der Mensch als Gemischtköstler selbst kann übrigens auch nur 2 – 10 % umwandeln. Aber immerhin…
EPA und DHA in für unsere fleischfressenden Haustiere verdaubarer Form findet sich vor allem in fetten Kaltwasserfischen. Zum Beispiel Lachs, Makrele, Heilbutt und Dorsch. Täglich ein Schluck Lachsöl oder ein Stück Fisch im Napf unterstützt euren Hund also tausendmal mehr, als Leinöl!
Was tun mit Allergikern, die keinen Fisch vertragen, oder Hunden, die keinen Fisch fressen?
Es gibt 2 Alternativen:
Meine erste Wahl ist die Verwendung des Norsan-Algenöls. NORSAN Algenöl wird aus einer Mikroalge gewonnen, welche die wichtigen marinen Fettsäuren EPA und DHA bildet. Solche Algen / Plankton bieten im natürlichen Kreislauf die Nahrung für die Fettfische. Die Algen werden in künstlichem Meerwasser kultiviert und anschließend in wässriger Umgebung fermentiert. Mit Hilfe einer Zentrifuge wird das Rohöl gewonnen. Somit gibt es erst gar keinen Fischkontakt und eine sehr gute Überprüfung auf Schadstoffe im Wasser. Das Algenöl ist erfahrungsgemäß für nahezu aller Allergiker bestens verträglich. Für uns Menschen ist dies übrigens ebenfalls eine der allerbesten und schmackhaftesten Quellen für EPA und DHA.
Die Zweite, aber für uns Menschen etwas unappetitlichere, Alternative ist die Verfütterung von ganzen kleinen Beutetieren, oder ihren Köpfen. Da EPA und DHA sehr wichtige Aufgaben im Gehirn übernehmen, ist im Gehirn von Beutetieren ebenfalls noch sehr viel davon enthalten. Da Gehirn selbst hier in Deutschland nicht gehandelt, sondern vernichtet werden darf, gibt es nur den Kauf der ganzen Köpfe als Möglichkeit. Zum Beispiel kann man in vielen Barf-Shops oder auch manchem Schlachter die Köpfe von Gänsen, Kaninchen und Hühnern kaufen. Viele Hunde fressen diese auch sehr gern, und freuen sich über etwas zu knabbern.
Gute Fette in der Hundeernährung: Omega 6 – Fettsäuren
Die Linolsäure ist Bestandteil der Zellmembranen und wirkt durch die Bildung von Prostaglandin auf Entzündungsgeschehen ein. Sie unterstützt besonders die Gesundheit der Haut, die Qualität des Fells und hormonell die Fortpflanzung. Linolsäure Kann im Körper teilweise zu Gamma-Linolensäure (GLA) umgewandelt werden. Die GLA ist sehr hilfreich bei Gelenkerkrankungen, Allergien, Hautproblemen und verringert allgemein die Entzündungsneigung.
Enthalten ist sie z.B. in Geflügelfett (Hühnerfett, Gänseschmalz…), Schweineschmalz, in Nachtkerzenöl, Hanf‐, Borretschöl… Ich persönlich bevorzuge Nachtkerzenöl, welches meine 2 Allergiker sehr gut vertragen. Dieses gibts zum Beispiel bei Pahema zu kaufen.
Rind-, Wild- und Pferdefett enthält aber nur wenig davon.
ABER ACHTUNG: Die Menge macht das Gift. GLA sollte unbedingt in der Ernährung eures Hundes enthalten sein. Jedoch kann es in dauerhaft zu hoher Dosis Entzündungen sogar fördern, statt sie zu hemmen. Denn die GLA ist auch der Ausgangsstoff für die entzündungsfördernde Arachidonsäure ist. Das optimale Verhältnis von Omega 6 zu 3 in der Ernährung ist das natürliche Verhältnis des Körpers von 5 :1 (5 Teile Omega-6-zu-mind.-1-Teil-Omega-3-Fettsäure). Umgekehrt könnt ihr mit EPA und DHA tatsächlich nichts falsch machen. Habt ihr einen Hund, welcher bereits unter einer entzündlichen Erkrankung oder Allergien leidet, kann Omega-3 sehr gut problemlos deutlich über den Tages-Mindest-Bedarf erhöht werden.
Übrigens:
Sogenannte hoch gesättigte Fettsäuren, wie z. B. Rindertalg und Kokosöl, haben nicht die zusätzlichen positiven Gesundheitseffekte wie die langkettigen ungesättigten Fettsäuren (Omega-Fettsäuren). Diese zuzufüttern macht also nur dann Sinn, wenn euer Hund untergewichtig ist. Als reiner Energielieferant, wenn euer Hund zunehmen soll. Oder beim Kokosöl in Maßen auch mal einfach als Leckerei, da dieses einfach gut schmeckt.
Hier können Sie sich ganz individuell für Ihren eigenen Hund zur Hundeernährung beraten lassen.
Bei Fragen, Wünschen oder Anregungen schreibt mir gern eine Mail an info@zauberhun.de oder mich einfach auf Facebook direkt an.
Liebe Grüsse, eure Vivien und die Zauberhunde