Effektive Linderung bei Schmerzen und Entzündungen

Kurkuma, auch Gelbwurz oder Gelber Ingwer genannt, ist ein fester Bestandteil der indischen Küche. Und wird schon seit hunderten, wenn nicht gar tausenden Jahren, in traditioneller chinesischer Medizin und Ayurveda eingesetzt. In jüngster Zeit haben Studien gezeigt, dass Kurkuma eine Vielzahl von gesundheitsfördernden Wirkungen hat. Darunter entzündungshemmende, schmerzlindernde, antioxidative, neuroprotektive und anti-tumoröse Eigenschaften. Diese tollen Effekte kannst du auch zur Unterstützung deines kranken Hundes nutzen. In diesem Beitrag erkläre ich dir, wie das geht.

Die traditionelle Verwendung von Curcuma in TCM und Ayurveda

In der TCM ist Kurkuma als als „Jiang Huang“ bekannt. Es wird typischerweise als getrocknetes Rhizom, und in Kombination mit anderen pflanzlichen Heilmitteln wie Ingwer, Pfeffer und Zimt verwendet, um die Wirksamkeit zu erhöhen.

Kurkuma Pflanze als Zeichnung

Einige der wichtigsten Indikationen von Kurkuma in der TCM sind:

  • Entzündungshemmung: Kurkuma wird in der TCM als entzündungshemmendes Mittel verwendet, wie zum Beispiel Arthritis, Asthma und gastrointestinale Erkrankungen.
  • Schmerzlinderung: Kurkuma wird auch zur Linderung von Schmerzen eingesetzt, insbesondere bei Schmerzen, die mit Entzündungen zusammenhängen.
  • Mittel zur Förderung der Verdauung: Curcuma regt die Produktion von Magensäure an und fördert die Sekretion von Galle. Daher soll es Blähungen, Krämpfe und Verdauungsstörungen lindern.
  • Entgiftung: In der Ayurveda wird Kurkuma zur Reinigung und Entgiftung des Körpers verwendet. Es stärkt Leber- und Gallenblasenfunktion und soll so dabei helfen, Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen und das Blut zu reinigen.
  • Haut: Weil es antioxidative Eigenschaften besitzt, und die Haut vor Schäden durch freie Radikale schützen kann, wird Kurkuma in der Ayurveda auch zur Pflege der Haut und bei Hauterkrankungen wie Akne, Ekzemen und Neurodermitis eingesetzt.
  • Außerdem soll es helfen, das Immunsystem zu stärken und den Körper vor Infektionen zu schützen.

Kleine Wurzelknolle mit großer Wirkung: Die Inhaltsstoffe von Kurkuma im Detail

Kurkuma bei uns seit wenigen Jahren frisch in manchen Supermärkten (z. B. Edeka Wilsdruff) erhältlich. Die Wurzelknolle enthält ein besonderes ätherisches Öl sowie fettlösliche sekundäre Pflanzenstoffe namens Curcuminoide (5%). Das Wichtigste davon heißt Curcumin, und sorgt für die leuchtende gelbe Farbe und das breite gesundheitliche Wirkungspektrum.

Weitere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe im Pulver sind z. B.:

  • ätherische Öle wie Turmeron und Atlanton, die starke entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften aufweisen
  • Polysaccharide wie Turmerin und Curcuminoid-Polysaccharid-Komplexe, die bei der Immunmodulation und bei der Bekämpfung von Krebszellen helfen können
  • Mineralien wie Kalzium, Eisen, Kalium und Magnesium, die für die Gesundheit von Knochen, Muskeln und Nerven unerlässlich sind
  • Vitamin C und E als starke Antioxidantien, die vor freien Radikalen schützten und die Kollagenproduktion fördern.

All diese Verbindungen zusammen tragen zur Wirkung von Kurkuma bei. Es ist wichtig zu wissen, dass die genaue Zusammensetzung von Kurkumapulver aber je nach Herkunft, Anbaubedingungen und Verarbeitung variieren kann.

Wie genau wirkt Curcumin gegen Schmerzen und Entzündungen?

Die biochemischen Prozesse hinter der schmerz- und entzündungslindernden Wirkung von Curcuminoiden bei Arthrose, Rheuma und Osteoporose sind inzwischen weitgehend aufgeklärt. Hier sind einige der Mechanismen:

  1. Entzündungshemmung: Curcumin kann die Aktivität von Entzündungsmolekülen sowohl der akuten, als auch der chronischen Entzündungskaskade hemmen, z. B. der Cyclooxygenase-2 (COX-2) und der Lipoxygenase (LOX). Diese Moleküle spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Entzündungen mit Schmerzen und Schwellungen im Körper. Curcuma erwies sich in Studien im Vergleich mit Diclofenac und Ibuprofen als besser oder gleich wirksam bei der Schmerzreduktion, jedoch ohne die Nebenwirkungen. Besonders für magenempfindliche Hunde ist es sehr gut geeignet, denn es hilft auch gegen Magenentzündung, die sogenannte Gastritis, anstatt diese als Nebenwirkung hervorzurufen.
  2. Curcumin besitzt antioxidative Eigenschaften. Es kann somit die negativen Auswirkungen von freien Radikalen auf die Gelenke, Knorpel und andere Gewebe verringern. Freie Radikale können Knorpel abbauen und Entzündungen fördern, was zu Arthrose führen kann.
  3. Einfluss auf Enzyme: Curcumin kann die Aktivität von Enzymen hemmen, die den Knorpel abbauen. Und somit degenerative Prozesse in Gelenken verlangsamen.
  4. Hemmung von Schmerzbotenstoffen: Curcumin kann die Freisetzung von Schmerzbotenstoffen, wie z. B. Substanz P hemmen, welche die Schmerzsignale im Körper verstärken.
  5. Durch all diese Effekte kann Curcumin insgesamt die Beweglichkeit von Gelenken verbessern.

 

Curcumin in der Medizin: Viele Studien und neue Erkenntnisse

In der modernen Medizin hat sich Curcumin ebenfalls als sehr vielversprechend erwiesen. Es gibt eine wachsende Zahl von Studien, die seine konkrete Wirkung bei der Behandlung vieler Erkrankungen untersuchen. Einige dieser Krankheiten sind:

 

  1. Curcumin wird aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften näher erforscht, und kann bei der Behandlung von Erkrankungen wie Rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa hilfreich sein.
  2. Studien deuten darauf hin, dass Curcumin bei der Bekämpfung von Krebszellen helfen und das Tumorwachstum hemmen kann. Es wird untersucht, ob es bei der Behandlung von verschiedenen Krebsarten wie Brustkrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs und Leukämie wirksam ist.
  3. Curcumin kann bei der Vorbeugung von Arteriosklerose hilfreich sein. Und dazu beitragen, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren, indem es den Cholesterinspiegel und den Blutdruck senkt.
  4. Neurodegenerative Erkrankungen: Curcumin kann bei der Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson von Vorteil sein.
  5. Depressionen: Curcuminoiden können bei der Behandlung von Depressionen helfen, indem sie die Produktion von Serotonin und Dopamin im Gehirn erhöhen und entzündungshemmende Eigenschaften aufweisen.
Labor Gläser Fläschchen
Welche möglichen Nebenwirkungen von Kurkuma gibt es?

In der Regel gelten Curcuminoid-Präparate als sehr sicher und gut verträglich. Allerdings können sehr hohe Dosierungen von Curcumin oder die dauerhafte Einnahme in seltenen Fällen Nebenwirkungen verursachen. Mögliche Nebenwirkungen von Curcuminoiden in höherer Dosierung sind:

  • Magen-Darm-Beschwerden: In höheren Dosen kann Curcumin Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Übelkeit, Durchfall und Magenkrämpfe verursachen.
  • Allergische Reaktionen: In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen auf Curcumin kommen, insbesondere bei PatientInnen, die empfindlich auf andere Gewürze aus der Ingwerfamilie reagieren.
  • Blutungsrisiko: Curcumin kann eine blutverdünnende Wirkung haben, weshalb es bei PatientInnen, die bereits blutverdünnende Medikamente einnehmen, zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen kann.

  • Mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, wie Blutverdünner (z B. Warfarin, Heparin, Aspirin, Blutegeltherapie), Statine bei Diabetes (z. B. Atorvastatin, Simvastatin, Rosuvastatin), Antidepressiva (z. B. Fluoxetin, Imipramin, Sertralin) und Chemotherapie-Medikamente.

 

Möglichkeiten der praktischen Anwendung von Kurkuma beim Hund:

Als allgemeine Stärkung und Superfood kann Curcuma großzügig beim Kochen zum Würzen eingesetzt werden.

Wichtig ist beim Einkauf die genaue Unterscheidung zwischen der ganzen Wurzel selbst, und reinem Curcumin, also dem Hauptwirkstoff. Die meisten kompletten Kurkumapulver enthalten nämlich nur ca. 3 – 5 % Curcumin.

 

Eine Möglichkeit ist die Gabe von 1,5 – 3 g Pulver pro Tag je nach Hundegröße. Oder auch ein Teeaufguss mit ½ bis 1 Teelöffel Curcumawurzel frisch mit ca. 200 ml siedendem Wasser. Dies für 10 – 15 Minuten ziehen lassen und dann absieben. Tee in wirkvoller Menge in die Hunde zu bekommen ist aber meist schwierig.

Für die Behandlung von Gastritis und zur Leberstärkung verwende ich seit vielen Jahren die geringer dosierten Kapseln aus dem Kräuterhaus Sanct Bernhardt. Diese enthalten 180 mg Curcumapulver pro Kapsel. Bei (je nach Hundegröße) 1-2 Kapseln pro Tag für 2-4 Wochen als Kur verabreicht, zeigt sich meist schnell die Heilung der Magenentzündung, sowie eine deutliche Verbesserung der Leberwerte im Blutbild.

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Dosierung von Curcumin bei Schmerzen und Entzündungen der Gelenke:

Um sichtbare, therapeutische Effekte bei akuten oder chronischen Entzündungen im Bewegungsapparat zu erzielen, reichen die oben genannte Empfehlungen nach meiner persönlichen Erfahrung oft nicht aus. Zu beachten ist, dass Curcumin eine sehr geringe Bioverfügbarkeit hat. Durch seine geringe Löslichkeit in Wasser wird es im Darm schlecht aufgenommen. Deshalb wurden in Studien mit Wirksamkeitsbeweis oft höhere Mengen von Kurkuma-Pulver oder Curcumin verarbreicht.

Eine Möglichkeit, die Bioverfügbarkeit zu verbessern, besteht darin, es mit Piperin, einem Bestandteil von schwarzem Pfeffer, zu kombinieren.

Nach umfangreicher Recherche in verschiedenen Studien habe ich mich für Hunde mit akuten Gelenkentzündungen und Arthroseschüben für eine höhere Dosis entschieden. Seit knapp 3 Jahren nutze ich hierfür hoch dosierte Kapseln mit mindestens 400 mg Curcuma-Extrakt + Pipperin aus dem schwarzen Pfeffer. (Konkret das Produkt „Curcuma 15.000“ der Firma „Nature Love“)

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ACHTUNG: Kurkuma-EXTRAKT ist im Gegensatz zum ganzen Kurkuma-Pulver eine konzentrierte Form von Curcumin, bei der das Curcumin aus der Wurzelknolle extrahiert wird. Und dann in hoher (meist 95% und mehr) Konzentration vorliegt. Während das Kurkuma-Pulver normal in der Küche verwendet wird, ist der Extrakt SEHR SCHARF!
Deshalb ist es sehr wichtig, die Extrakt-Kapseln für Hunde komplett in ein Stück Wurst, Fleisch, Käse o.ä. rein zu drücken. Und dies den Hund dann „Happs – und weg“ sofort im Ganzen schlucken zu lassen. Denn hat ein Hund auf der Kapsel erst herumgekaut, und diesen sehr scharfen Geschmack im Maul gehabt, wird er die Gabe künftig wohl tunlichst meiden wollen.
Für mittelgroße bis große Hunde beginne ich mit 1 Kapsel täglich, und steigere bei Bedarf nach 7 Tagen auf 2 Kapseln pro Tag. Mit dieser Dosierung bin ich bislang sehr gut gefahren und habe tolle und teils überraschend schnelle Verbesserungen der Entzündungssymptome erlebt. Nach maximal 1 – 2 Monaten kurweiser Gabe des Kurkuma-Extrakts empfehle ich eine Therapie-Pause. Bei Bedarf kann aber jederzeit wieder eine neue Kur begonnen werden.

Neue Tipps zur Anwendung von Curcumin in 2023:

Inzwischen gibt es mehrere neuere Ansätze zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit von Curcumin. Zum Beispiel die Verwendung von kleinsten Nanopartikeln, oder mizellierten Produkten.
Mizelliertes Curcuma ist eine spezielle Zubereitung von Curcumin, durch die die Absorption im Darm erleichtert wird. Mizellen sind winzige kugelförmige Strukturen, die aus Phospholipiden bestehen und fettlösliche Verbindungen in wässrigen Lösungen stabilisieren. Studien haben gezeigt, dass die Mizellierung von Curcumin zu einer bis zu 185-fach höheren Aufnahme im Körper führen kann. Das bedeutet, dass mehr vom Wirkstoff schneller in den Blutkreislauf gelangt, das Curcumin schneller und effizienter von den Zellen aufgenommen werden, und eine viel geringere Dosis die gewünschten Wirkungen entfalten kann.
Seit Dezember verwende und empfehle ich deshalb das mizellierte „Acurmin Plus“ für den Einsatz als Entzündungshemmer und Schmerzmittel bei vielen Erkrankungen des Bewegungsapparates. So einige ältere BesitzerInnen meiner Hunde-Patienten gestanden mir inzwischen, dass sie das Acurmin nicht nur ihrem Hund geben. Sondern es nach Durchlesen von Berichten und Rezensionen auch selbst gleich mit einnehmen.
Ein weiterer Vorteil vom Acurmin ist, dass es in dieser Form nicht mehr scharf schmeckt. Und so den Hunden deutlich einfacher verabreicht werden kann.

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Tipp zum Weiterlesen

Wenn du dich noch genauer mit der aktuellen Studienlage zu Curcuma bei verschiedenen Erkrankungen beschäftigen möchtest, empfehle ich dir diesen Artikel des Rosenfluh-Verlags: Curcumin – Update zur Wirksamkeit 2022

Weitere interessante Videos rund um Hundegesundheit und Hundephysiotherapie findest du auf meinen Youtube-Kanal.

Bei Fragen, Wünschen oder Anregungen schreibe mir gern eine Mail an info@zauberhun.de oder rufe mich unter 0176 – 84671262 direkt an.

Liebe Grüsse, eure Vivien und die Zauberhunde

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